Als kleine Motivation für die Zeit nach den aktuellen Beschränkungen und den Winter habe ich mir die Zeit genommen, einen kleinen Überblick zu meinen Trips nach Brandenburg während der vergangenen Monate zu schreiben. Die meisten Orte habe ich in den Sommermonaten erkundet, sie lohnen sich aber auch das ganze Jahr über, auch zum Schwimmen.

Wandlitz und Biesenthaler Becken

Das Biesenthaler Becken mit seinen wunderschönen Seen ist eine meiner absoluten Lieblingsregionen im Berliner Umland. Schöne Fahrrad- und Wanderwege gibt es oben drauf. Über Wandlitz oder Bernau könnt ihr mit der Bahn und dem Fahrrad Tages- oder Mehrtagestouren machen. Der Wandlitzsee und Liepnitzsee sind sicherlich die bekanntesten Seen in der Region, darüber hinaus gibt es aber noch viele kleinere Seen, die sich sehr lohnen und meist weniger stark frequentiert sind. Allerdings kommt es auch da auf ein wenig Glück an.

Spreewald

Eine Zugstunde südlich von Berlin liegt der Spreewald, der bis vor ein paar Jahren noch als Rentner-Urlaubsgebiet abgestempelt wurde, mittlerweile aber auch bei den jüngeren Generation eine Renaissance erlebt. Vollkommen zurecht! Der Spreewald ist sehr weitläufig und man kann ihn wunderbar zu Fuß, mit dem Rad oder – aus meiner Sicht am schönsten – auf dem Wasser mit einem geliehenen Kajak erkunden. Ein Tag auf dem Wasser im Spreewald fühlt sich für mich immer wie eine Woche Urlaub an. Dieses Jahr war ich „nur“ zu Fuß und mit dem Rad im Spreewald unterwegs und habe neue Routen erkundet, freue mich aber unheimlich darauf, nächstes Jahr wieder paddeln zu gehen. Als Ausgangsorte bieten sich Lübben und Lübbenau an, wobei Lübbenau schneller vom Bahnhof aus zu erreichen ist und mehr Optionen für den Bootsverleih bietet.

Naturpark Dahme-Heideseen und Scharmützelseegebiet

Der Naturpark Dahme-Heideseen und das Scharmützelseegebiet liegen im Süden und Südwesten Berlins und sind über Königs Wusterhausen, Storkow oder Bad Saarow und dann mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Alternativ natürlich mit dem Auto, mit dem man die zahlreichen Seen und schönen Ecken noch besser erkunden kann. Es lohnt ein Besuch in Wendisch-Rietz, das auch den Namen „Klein-Skandinavien“ trägt.

Der Scharmützelsee und der Schwielochsee sind besonders groß und bieten viele schöne Badestellen.

Schorfheide-Chorin

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist eines der bedeutendsten deutschen Naturgebiete im Norden Berlins und gut mit der Regionalbahn über Chorin zu erreichen. Ich war zu Fuß ab Chorin unterwegs, mit dem Auto oder Rad kann man sicherlich noch viele schöne Gegenden erkunden. Es gibt einen schönen Rundwanderweg, der nach dem Kloster in Chorin (acuh sehenswert) startet und über Brodowin und nahe des Parsteiner Sees zurück nach Chorin führt. Der Parsteiner See ähnelt eher einem Meer, hat wunderschönes Wasser, allerdings ist der Zugang nicht ganz einfach zu finden. In der Nähe gibt es noch einige weitere Seen, die aber meist durch Privatgrundstücke abgeschirmt sind. Insgesamt gibt es in der Region noch so viele schöne Ecken, die ich gerne nächstes Jahre weiter erkunden möchte.

Hoher Fläming

Der Hohe Fläming liegt im Südwesten Berlins und wird meines Erachtens zumindest bisher noch viel zu wenig als Ausflugsziel beachtet. Durch bewirtschaftete Felder und weite Wälder geprägt, bieten sich hier viele ausgedehnte Radwege für Tages- oder Mehrtagestouren an. Die kleinen Orte mit ihren Steinkirchen sind wunderschön, die Wälder erholsam und in Wiesenburg, Bad Belzig und Rabenstein gibt es neben malerischen Innenstädten auch Burgen und Museen zu besichtigen.

Naturpark Märkische Schweiz

Der Naturpark Märkische Schweiz mit dem beschaulichen Buckow als Herzstück liegt circa eine Autostunde im Osten von Berlin. Die Anbindung mit dem Zug mit Ausstieg in Rehfelde oder Müncheberg ist zwar auch möglich, allerdings empfehle ich euch in dem Falle, ein Fahrrad mitzunehmen, um nicht nur die Randgebiete der Märkischen Schweiz zu sehen. Bisher war ich zweimal im Herbst da – einmal zu Fuß und einmal mit dem Auto – und jedes Mal begeistert. Die Gegend ist wunderschön, mit malerischen Wanderpfaden und einladenden Seen, und wurde schon von Theodor Fontane vielfach gepriesen. Bertholt Brecht hatte mit Helene Weigel ein Sommerhaus in Buckow, welches man auch besuchen kann (sobald die Einschränkungen aufgehoben werden).

Und ein paar Tipps für das Berliner Stadtgebiet

Im Stadtgebiet Berlins gibt es natürlich auch ein paar wunderbare Destinationen, die sich immer lohnen, aber vor allem auch wenn ihr gerne Zeit am und im Wasser verbringt. Der Müggelsee und da besonders das etwas weniger gut zugängliche Südufer ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Mithilfe der Fähre an der Müggelspree im Osten kann man den See auch schön mit dem Rad und zu Fuß umrunden.

Südlich vom Müggelsee liegt die Dahme, die in Grünau und Schmöckwitz schöne Badestellen bietet und einige Bootsverleihe, von denen aus man die umliegenden Seen inklusive dem Müggelsee erkunden kann. Besonders schön sind die Sonnenuntergänge auf dem Seddinsee.

Im Osten der Stadt nahe Strausberg liegt außerdem der Bötzsee, der mich mit seinem klaren Wasser und den umliegenden Wiesen immer an Skandinavien erinnert. Packt euer Fahrrad ein und fahrt mit der S-Bahn nach Strausberg oder Hegermühle. Von dort habt ihr viele Optionen, um an den See zu kommen, das überfüllte Strandbad könnt ihr hinter euch lassen.

Im Norden der Stadt wartet der große Tegeler See mit vielen schönen Buchten auf euch. Mit dem Fahrrad könnt ihr die Gegend gut erkunden. Es lohnt sich, am See entlang ein Stück in den Tegeler Forst zu fahren, um an ein paar der ruhigeren Orte zu kommen. Falls ihr Lust habt, könnt ihr in Tegelort auch mit der Fähre übersetzen und auf der anderen Seite der Havel nach Norden oder Süden weiterfahren.

Habt ihr dieses Jahr Ausflüge nach Brandenburg gemacht? Welche Orte und Seen könnt ihr besonders empfehlen?

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