Ja, zugegebermaßen ist diese Frage nicht neu. Aber ich will sie trotzdem noch mal aufgreifen, denn gerade wird sie wieder höchst aktuell für mich. Wir sind gerade in den Vorbereitungen des nächsten Startup Weekends in Stuttgart (16.-18.11.2012) und nach dem letztjährigen miserablen Frauenanteil auf dem Event möchte ich das dieses Jahr ändern.
Auch ich bin zur Gründerszene wie die Jungfrau zum Kinde gekommen: 2010 hat mich eine Freundin mit zum ersten Startup Weekend in Stuttgart genommen. Ich hatte keine Ahnung, was mich da erwartet, aber ich hatte an dem Wochenende eh nichts vor. Also warum nicht. Ich stürzte mich in ein Wochenende voller neuer Eindrücke, krasser Aufbruchsstimmung und einer super Atmosphäre, die mich auch noch 2 Jahre später antreibt. Es war die perfekte Gelegenheit für mich, einfach mal in die Startup-Szene reinzuschnuppern und Ideen zu entwickeln. Die Veranstaltung hat tatsächlich mein Leben und meine Sichtweise auf meine berufliche Laufbahn verändert. Früher komplett auf Corporate geeicht, würde ich mittlerweile keinen Schritt mehr in einen Großkonzern machen wollen. Die Möglichkeit, im Startup bzw. kleinen Unternehmen eigene Ideen umzusetzen und direkte Ergebnisse zu sehen, ist für mich einfach zu verlockend.
Schon 2010 waren wir beim Startup Weekend nur 2 Frauen von 25 Teilnehmern, 2011 waren es dann sogar nur 3 von 85. Na super, was für eine Bilanz. Kein Wunder, wenn man von der Gesellschaft meist vorgegaukelt bekommt, dass die größte Aufgabe der Frauen ist, Kinder zu bekommen und den lieben Ehemann zu unterstützen. Alles schön und gut, aber ziemliche Verschwendung, wenn man bedenkt wie viele Frauen ein erfolgreiches Abi und Studium hinlegen, nur um dann zuhause zu bleiben, sich für die Familie jahrelang aufzuopfern, um dann spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind verlassen zu werden (okay, okay, ziemlich Klischee, ich weiß). Wenn es nach meiner Familie gegangen wäre, wäre ich schon mit 25 verheiratet mit 2 Kindern zuhause gesessen. Dazu kann ich nur sagen: „Break the rules“, Mädels. Nichts ist langweiliger und unbefriedigender, als den Erwartungen seines Umfelds gerecht zu werden, die man aber selber nicht teilt!
Ich möchte euch unentschiedenen Frauen da draußen zurufen, dass es nicht weh tut, sich einfach mal auszuprobieren, eigene Geschäftsideen ohne Scheu zu entwickeln und althergebrachte Karriere- und Lebensmodelle in Frage zu stellen. Denn Gründen ist auf keinen Fall nur Männersache, auch wenn es uns meistens schwerer fällt, einfach mal zu machen ohne ständig über potenziell auftretende Probleme nachzudenken. Erfolgreiche Unternehmerinnen wie Tine Thygesen oder Kirstin Walther machen vor, dass Frauen die Gründerszene in den kommenden Jahren kräftig aufmischen können – wenn sie wollen. Und, seid ihr bereit? Ich schon.
Das Startup Weekend Stuttgart
Interessierte und Neugierige können auf stuttgart.startupweekend.org mehr zum Event erfahren und sich für das Wochenende anmelden. Blog-Leser/innen holen sich mit dem Promo-Code „Stuggi12“ außerdem ein vergünstigtes Ticket.
ich freue mich über Ihre Initiative. Auch ich bin sicher, dass Frauen gute Unternehmerinnen sind. Zahlreiche Beispiele belegen es. Aber es braucht Mut bei Null zu starten. Ich bin seit 4 Jahren selbständig und habe den Weg über ein Franchise gewählt. Ich habe Sandler Training nach Deutschland geholt und inzwischen sind wir an 4 Standorten in D vertreten. Wir suchen weitere PartnerInnen.Warum ein Franchise? Nach vielen Jahren in der Großindustrie wollte ich ein gut ausgereiftes Konzept, die Zugehörigkeit zu einer (möglichst internationalen) Gruppe und die gegenseitige Untersützung. All das bieten gute Franchisesysteme. Wer mehr wissen will kann sich z.B. an Frannet wenden, die gut beraten, was zu einem passt.Guten Start wünsche ich allen MutigenGabriele Reich-Gutjahr