Daniel Pinks ‚Drive‘ ist ein Buch, was inspiriert. Im Grunde genommen entwickelt er nur schon bekannte Konzepte von Vordenkern aus Psychologie und Management weiter, die jedoch bisher wenig im Arbeitskontext beachtet wurden. Das macht er richtig gut. Pink geht grundlegend von einer Motivation 3.0 des Menschen in der Arbeitswelt aus – intrinsisch und unabhängig von monetären und anderen äußeren Anerkennungen. Nur Menschen, die bei Ihrer Arbeit (bzw. fordernden Aktivitäten wie Sport) intrinsisch motiviert sind, bringen herausragende Leistungen und sind zufrieden mit sich. Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. Pink gibt hier drei zentrale Voraussetzungen vor, nach denen sich Menschen intrinsisch motiviert fühlen: Autonomy (die Freiheit zu haben, selbst über Arbeitsthemen, -zeit und -team zu bestimmen) – Purpose (einen Sinn hinter der eigenen Arbeit zu sehen) – Mastery (beständig an sich weiter arbeiten, um nach Beherrschung eines bestimmten Gebiets/ Themenbereichs zu streben).

Intrinsisch motivierte Menschen verfolgen ‚purpose goals‘ und nicht wie monetär getriebene Menschen ‚profit goals‘ (obwohl eine angemessene Grundversorgung auch bei ersteren gewährleistet sein sollte, um sich auf die ‚purpose goals‘ konzentrieren zu können). Grundsätzlich werden nach Pink alle Menschen mit der Motivation 3.0 geboren, allerdings schaffen es veraltete Bildungssysteme und Arbeitsformen sowie Gesellschaftszwänge oft, diese in den Hintergrund zu rücken und extrinsische Motivationsmechanismen zu begünstigen. Dennoch sind wir gerade dabei, obsolete Modelle in Frage zu stellen und neue zu entwerfen. Immerhin gibt es schon Unternehmen wie Google und Atlassian, die ihren Mitarbeitern Freiraum zum Ausleben ihrer Motivation 3.0 bieten.

Wirklich ein lesenswertes Buch, was ich jedem empfehlen kann, der sich für Motivation, Teambuilding und Management fern von konventionellem Denken interessiert.
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Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Motivation 3.0 spielt übrigens auch die Fähigkeit des Menschen, kreativ zu sein. Sir Ken Robinson hat im Rahmen von TED einen wunderbaren Speech gehalten, indem er die veralteten Konventionen unserer Schulbildung für die mangelnde Kreativität der Kinder verantwortlich macht. Absolut sehenswert und hier zu finden.

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